Lebenslanges Lernen

Zunahme von rechtsextremistischen Ereignissen

PC mit Never Stop Lerning
Quelle: Pixabay

Die Bildungspiraten fordern mehr präventive politische Bildung für alle Generationen.

Menschenverachtende Aktionen finden in Deutschland zunehmend Nachahmer*innen. Öffentliche Ereignisse wie die Partys auf Sylt [1] mit rechtsextremen Äußerungen und ähnliche Vorfälle in der Schule Louisenlund [2], zeigen den dringenden Handlungsbedarf vor allem im Bereich der politischen Bildung für alle Generationen. Darüber hinaus wurden Brandsätze gegen Flüchtlingsheime [3] und Arztpraxen[4] eingesetzt, ein Ziegelstein mit Euthanasiewünschen gegen ein Inklusionswohnheim geworfen [5] und es wurden zunehmend antisemitische, antizionistische und antiislamische Hassnachrichten in Schulen verbreitet [6]. Hinzu kommen Eskalationen in Klassenchats, wie sie in Silke Müllers Buch „Wir verlieren unsere Kinder!“ [7] beschrieben werden, die die Notwendigkeit eines präventiven Ansatzes in der Bildung unterstreichen.

Der Bundeshaushalt für Politische Bildung ist 2024 um 20 Millionen Euro auf 76 Millionen Euro gekürzt worden [8]. Dies ist im Hinblick auf die eingangs erwähnten Vorfälle ein Schritt in die falsche Richtung und bedeutet tiefe Einschnitte für viele Bildungseinrichtungen. Unsere Interpretation der Trendstudie Bildungspiraten für mehr Teilhabe junger Menschen [9] zeigt, dass wir sogar mehr Ressourcen und eine tiefgreifende Reform benötigen.

Es ist bezeichnend, dass in unseren Schulen mehr Weltanschauungs-, Ethik- und Religionsunterricht als Politik- und Gesellschaftsunterricht angeboten wird [10]. Bildungspiraten fordern mindestens eine Wochenstunde politische Bildung bereits in der Grundschule. Diese sollte nicht nur auf theoretischen Grundlagen basieren, sondern auch die praktische Anwendung, wie das Einordnen von Wahlhilfen und die Förderung der Wahlkompetenz umfassen. Auch die Erwachsenenbildung darf nicht vernachlässigt werden – dazu gibt es die Möglichkeit einer viertägigen Arbeitswoche und der fünfte Tag könnte dann für gesellschaftliche Bildung genutzt werden [11].
Auch in der Geragogik (Altenbildung) ist es wichtig, einen Rahmen für fortlaufende politische Bildung zu ermöglichen. Hier sollte nicht nur das Pflegepersonal Zugang zu lizenfreien kostenlose Lernmittel wie OpenEducationResources (OER) [12] bekommen, sondern auch weitere mobilitätsfördernde Maßnahmen stattfinden.

Für Piraten ist die kontinuierliche Weiterbildung essentiell. Wir treten für eine bedingungslose, unbedingte, lebenslange Bildung ein, welche vom frühen Kindesalter bis ins hohe Alter reicht [13]. Eine präzise Abgrenzung zwischen erlernbaren Fähigkeiten und angeborener Intelligenz ist dabei entscheidend. Zudem ist es notwendig, konsequent innovative Methoden zu entwickeln, die das Erlernen des Lebens selbst fördern.

Medienkompetenz, die visuelle und grafische Aufarbeitung politischer Sprache sowie die Aufklärung über Vehikularsprache (zweckgebundene Sprache) und Populismus sind essentiell, um Desinformationen zu begegnen. Die Antidesinformationskampagne „Plurv“ [14] muss breiter erklärt und in die Lehrpläne integriert werden.​​​​​​​

Unsere Forderungen umfassen:

  1. Mehr Gelder für politische Bildung.
  2. Inklusive Sprache in der politischen Kommunikation.
  3. Modernisierung der Wirtschaftspolitiklehrpläne.
  4. Förderung von einfacher Sprache in Wahlhilfen wie U18, Wahl-O-Mat, euandi, SpaceU2024, VoteSwiper, und weiteren.

Für eine aufgeklärte und demokratisch engagierte Gesellschaft ist es unabdingbar, dass wir in die politische Bildung investieren und sie modern und zugänglich gestalten. Nur so können wir sicherstellen, dass junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen zu kompetenten und kritischen Wählerinnen und Wählern werden.

Es gilt: PIRATEN distanzieren sich ganz strikt von menschen-, umwelt- und tierfeindlichem Handeln! Und haben auch eine klare antifaschistische Haltung [15].

Quellen:

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